München, den 12.Mai 2006

 

Liebe Freunde des Straßenkinderprojektes,

 

nach einem 10-tätigen Besuch bei unserem Projekt auf den Philippinen kam ich am Freitag, den 5. Mai wieder nach Deutschland zurück und bin jetzt dabei, meine Eindrücke, Bilder und Aufzeichnungen zu verarbeiten.

 

Kurzes Resümee: Unsere Leute vor Ort sind sehr aktiv und haben diverse Pläne; dafür  werden wir aber in Zukunft mehr Mittel benötigen.

 

Im Anschluss finden Sie eine kurze Beschreibung über den Zustand des Projektes und die weiteren Vorhaben.

 

Ich möchte Sie auch herzlich einladen, sich einige Bilder mit Beschreibungen von meinem Besuch anzusehen: Klicken Sie bitte hier.

 

Herzliche Grüße

Stefan Wolfenstetter

 


Spendenkonto:

        Balay sa Gugma e.V
        Kontonummer 139 998 
        BBBank Karlsruhe

        BLZ 660 908 00 


 

 


Statusbereicht zum Straßenkinderprojekt Gugma sa Kabataan

 - 05.05.2006 -


 

Einige Zahlen:

Das Projekt hat sich  dank dem Einsatz unserer Leiterin Iluminada sa Domingo (Minda) seit meinem letzten Besuch vor etwa einem Jahr sehr gut entwickelt. Wir betreuen derzeit fast 40 Kinder in unserem Zentrum und nochmal über 40 im Gefängnis.

 

Hierfür haben wir vier Vollzeit-Mitarbeiter, zwei "Working Students" (Teilzeit-Kräfte) und einen fortgeschrittenen Medizinstudenten, der uns ärztlich unterstützt. Gegenüber dem letzten Jahr haben wir eine größere Wohnung mit jetzt zwei Zimmern angemietet, was aber bei der Menge der Kinder schon wieder sehr beengt ist.

Das Programm:

Das Ziel des Projektes ist es, den Straßenkindern in ihrer Not zu helfen, und soweit möglich, sie von der Straße wegzubringen und in ein würdigeres Leben zu integrieren.

Die Kinder können in unser Zentrum kommen,  um zu essen, sich zu waschen, zu spielen, malen basteln, lernen etc. Auch bei gesundheitlichen Problemen kümmern wir uns.

Wenn die Kinder kommen, versuchen wir zu verstehen, warum sie auf der Straße sind und herauszufinden, ob es irgendwo noch so etwas wie eine Familie (Eltern, Onkel, Tanten, Großeltern) gibt. Wenn die pure Armut der Grund für das Leben auf der Strasse ist, kann man die Kinder mit finanzieller Unterstützung (Schulgeld, kostenloses Essen) in die Familie und Schule "zurück-integrieren". 

Schwieriger wird der Fall, wenn noch zerrüttete Familienverhältnisse dazukommen, d.h. das Kind eigentlich gar nicht nach Hause gehen will, weil es dort vernachlässigt, geschlagen, missbraucht wird oder es Gewalt oder Alkoholmissbrauch bei den Eltern gibt. In solchen Fällen versucht GsK auch die Eltern in den Prozess mit einzubeziehen und bei der Erziehung zu unterstützen.

Von den derzeit 37 von uns betreuten Kindern haben 33 mittlerweils wieder einen festen Platz zum Schlafen bei den Eltern oder Verwandten. Da wir selbst keine Erlaubnis haben, Kinder bei uns übernachten zu lassen, müssen vier am Abend auf die Strasse gehen; um vier zu viel.

Probleme und Grenzen:

Leider muss man auch eingestehen, dass nicht alle Kinder für ein Leben in unserem Center geeignet sind. Einige mussten entlassen werden, weil sie Drogen nahmen, gestohlen haben oder gewalttätig sind.

Aufgrund solcher Erfahrungen hat unsere Leiterin auch Regeln für die Aufnahme von neuen "Clients" festgelegt. Kinder oder Jugendliche, die

·        schon mehr als 2 Jahre auf der Straße leben,

·        mehr als einmal im Gefängnis waren,

·        älter sind als 14,

können nicht mehr aufgenommen werden.

Wir haben uns entschlossen, dass es besser ist, in fünf einfachen Fällen zu helfen, als die gleiche Energie in einen schwierigen Fall zu stecken. Dies ist sicher keine leichte Entscheidung. Aber schließlich werden damit auch für die Zukunft weitere schwierige Fälle vermieden

Pläne:

Da viele der von uns betreuten Kinder jetzt wieder bei den Eltern oder Verwandten wohnen, sind sie oft weiter weg von unseren Zentrum. Daher möchte Iluminada zwei weitere kleinere Zentren zur besseren Betreuung vor Ort aufmachen.

Außerdem würde sie gerne im Stadtzentrum, wo es die meisten Straßenkinder gibt, eine "Feeding Station" aufmachen. Damit wären wir eine sichtbare Anlaufstelle für die Kinder (Kontaktaufnahme!) und könnten auch solchen Kindern und Jugendlichen helfen, die nicht für das Leben im Center geeignet sind (siehe oben). Diese Hilfe ist dann zwar nicht umfassend aber es wird immerhin der Hunger gestillt und damit auch der Drang nach Drogen reduziert.

Wenn wir uns wie oben beschrieben dezentralisieren, wäre auch die Anschaffung eines kleinen Fahrzeuges (Multicab) sehr sinnvoll.

Außerdem benötigen wir für jedes weitere Zentrum auch eine neue Kraft. Diese muss allerdings nicht unbedingt vollzeit angestellt werden und auch nicht über eine sehr hohe Qualifikation verfügen.

Unabhängig von den neuen Zentren sollte ein Hausvater eingestellt werden, sodass die Kinder eine männliche Bezugsperson (Vaterrolle) haben.

Finanzbedarf:

Derzeit fahren wir das Projekt mit einem Budged von 2.400 Euro pro Monat. Dies beinhaltet Essen für die Kinder, Schulgeld und -material, medizinische Betreuung, Gehälter, Miete, Strom und Wasser etc. Spezielle, zweckgebundene Zuwendungen, wie die Betten für das Gefängnis oder das Haus für eine Familie, sind darin noch nicht beinhaltet.

Für jedes neue Zentrum rechnen wir mit einem zusätzlichen Bedarf von ca. 500 Euro pro Monat (inkl. Betreuer), das Fahrzeug dürfte einmalig ca 3.000 Euro kosten, der Hausvater knapp 100 Euro pro Monat.

Bezogen auf die Gegenleistung sind diese Beträge sind für europäische Verhältnisse zwar sehr gering, dennoch müssen sie erst mal aufgebracht werden.

Da wir keine Zuwendungen vom Staat erhalten, sind wir auf Spenden von Privatleuten und Firmen angewiesen.

Das derzeitige Spendenaufkommen reicht leider nicht für eine dauerhafte Finanzierung des Projekts aus.

Bitte:

Unterstützen Sie das Projekt durch Ihre Spende in der Umsetzung dieser Ziele und helfen Sie damit den Kindern in Not ! Da wir in Deutschland ehrenamtlich arbeiten kommt das Geld zu 100 % im Projekt auf den Philippinen an. Die dortigen Ausgaben überwachen wir laufend.

Am besten können wir natürlich planen, wenn wir laufende Zuwendungen haben. Von einigen Freunden erhalten wir bereits Spenden in Form einer monatlichen Dauerüberweisung.

Vielleicht können Sie auch mal bei Ihrer Firma nachfragen, ob eine Unterstützung möglich ist. American Express macht dies bereits und Siemens prüft gerade. Wir können auch gerne Fotos organisieren, so dass sich ein solches Engagement auch gut PR-mäßig verwerten lässt.

Vielen Dank !